Montag, 25. Januar 2010

Tom Tom Shop


In diesem lässigen Design-Laden findet man nicht nur allerhand witzige und ausgefallene Geschenksartikel, sondern auch Alltagsgegenstände mit Pfiff. Die Auswahl ist groß und somit ist das kleine Geschäft randvoll mit allem möglichen Krims-Krams – was vielleicht anfangs etwas verwirren mag; die Artikel sind jedoch mottohaft angeordnet: Da gibt es eine Abteilung für Lampen, Küchengegenstände, Accessoires , Badezimmerzubehör, Geschenke, Sachen fürs Kinderzimmer und Vieles mehr.

Wenn man also ein Manko im eigenen oder einem fremden Haushalt festgestellt hat und es beheben möchte, sollte man sein Glück im Tom Tom versuchen. Vielleicht findet man hier etwas, das nicht nur praktisch ist, sondern auch noch gut aussieht. Man bezahlt etwas mehr als normal – aber so ist es nunmal mit Design-Produkten.

Von Außen ist das Geschäft etwas unscheinbar: Es befindet sich im Bairro Alto in der Rua do Seculo 4B, die Straßenbahn 28 hält ganz in der Nähe bei der Station Calcada do Combro.

Sonntag, 24. Januar 2010

Arabische Patisserie bei "Mel das Arábias"

Betritt man die Zuckerbäckerei "Mel das Arábias", zu deutsch etwa "Arabischer Honig", fühlt man sich in die Zeit zurückversetzt, als Lissabon unter maurischer Herrschaft stand. 1001 Düfte steigen dem Besucher in die Nase, und es fällt wirklich schwer, sich für einige der orientalischen Köstlichkeiten zu entscheiden: Schließlich hat man die Wahl zwischen Walnuss, Karotte, Pistazie, Rosenwasser, Mandel und vielem mehr, allen Gebäcken gemeinsam ist nur der (wohl arabische?) Honig. Trotzdem sind die Baklavas, Lokum (türkische Süßigkeit) und Co. nicht so übermäßig süß wie jene Fertigprodukte, die man manchmal in deutschen Kebapbuden bekommt.

Dazu trinkt man am Besten arabischen Kaffee oder Pfefferminztee, der aus frischen Blättern gebrüht und in einer kunstvoll verzierten Kanne samt Kristallgläsern serviert wird (Freunde des brasilianischen Schriftstellers Paulo Coelho werden sich an dessen Roman "Der Alchimist" erinnert fühlen).

In Regalen an den Wänden der äußerst liebevoll und geschmackvoll dekorierten orientalischen Oase "Mel das Arábias" werden einige Produkte aus der arabischen Welt angeboten, allerdings nicht sehr wohlfeil.

Das Lokal liegt auf dem Weg zwischen Parlament und Basilica da Estrela in der Calçada da Estrela 187-189, eine Gegend, in die sich eher wenige Touristen zu Fuß verirren; diese fahren hier meist nur mit der berühmten Straßenbahn Nr. 28 vorbei. Selbst den meisten Einheimischen ist das "Mel das Arábias" unbekannt, wir haben es daher auch selbst am Wochenende noch nie überfüllt erlebt, ganz im Gegenteil zu manchem In-Café im Chiado.

Das Preisniveau ist für Lissabonner Verhältnisse mittel bis hoch, für Mitteleuropäer normal. Montag ist Ruhetag.

Wer jetzt Lust auf einen Abstecher nach Arabien bekommen hat, kann sich vorher noch auf der Homepage des Cafés ein Bild machen: http://www.meldasarabias.pt/.

Freitag, 15. Januar 2010

Der Märchenpalast Quinta da Regaleira

Etwas versteckt in den Wäldern von Sintra liegt die Quinta da Regaleira, unter den Einheimischen auch als "Palast von Monteiro, dem Millionär" bekannt. António Monteiro war ein brasilianisch-portugiesischer Edelstein- und Kaffeehändler, der sich mit seiner Villa Quinta da Regaleira wohl einen Kindheitstraum erfüllte.


Beim Besuch der weitläufigen Gartenanlagen taucht man in eine Märchenwelt ein, eine Überraschung folgt auf die nächste: Teiche, Brücken, Grotten, begehbare Brunnen und unterirdische Geheimgänge sowie kleine "mittelalterliche" Burgen mit besteigbaren Türmen. Der italienische Archtitekt Luigi Manini, der die Villa samt Gartenanlagen in den Jahren 1904-1910 im Auftrag Monteiros erbauen ließ, hat hier ein Gesamtkunstwerk der portugiesischen Romantik geschaffen, das selbst weitgereiste Besucher sprachlos vor Staunen zurücklässt!

Die Quinta selbst ist ein prachtvolle Remineszenz an den Manuelismus. Leider ist nur noch wenig von der Originaleinrichtung erhalten, doch auch die Fußböden, Wände und Decken sind äußerst kunstvoll gestaltet.

Für den Besuch der Quinta da Regaleira sollte man einen ganzen Tag einplanen, um alles in Ruhe erkunden zu können; es ist daher ratsam, Verpflegung mitzunehmen, das Café im Park der Villa ist ziemlich teuer. Taschenlampe nicht vergessen, die meisten unterirdischen Tunnels sind nicht beleuchtet!


Eintritt (2010): 6 Euro, ermäßigt 4 Euro.
Anreise aus Lissabon: Mit dem Auto auf der IC19 oder mit dem Zug ab Rossio.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Sesimbra

Fortaleza de Santiago
Wem die Wellen an der Costa da Caparica zu hoch und die Strände von Estoril und Cascais zu überlaufen sind, dem sei ein Abstecher nach Sesimbra ans Herz gelegt: Das Fischerstädtchen liegt geschützt in der Bucht von Setubal, weshalb der Wellengang sehr ruhig ist.

Als beliebter Ausflugort der Lissabonner wurde Sesimbra zwar in den letzten Jahren mit einigen riesigen Aparmentblocks verunstaltet, die Altstadt hat dennoch ihren ursprünglichen Charme bewahrt - sehenswert ist neben dem Fortaleza de Santiago direkt am Strand auch das Castelo mit maurischen Ursprüngen auf einem Berg über der Stadt.

Kulturinteressierten sei das Cineteatro Municipal João Mota empfohlen, wo jedes Wochenende portugiesische und internationale Künstler zu moderaten Preisen auftreten.