Montag, 24. Mai 2010

Das Naturschutzgebiet Parque Natural da Arrábida


Wer Auszeit von Lärm und Stress der Großstadt braucht – ohne viel Geld ausgeben zu wollen – sollte sich einen Ausflug in den Parque Natural da Arrábida gönnen. Dieses Naturschutzgebiet erstreckt sich entlang der Küste zwischen Setúbal, Azeitão und Sesimbra.

Ist man erst in den Höhen des Gebirgzugs der Serra da Arrábida angelangt, erlebt man herrliche Ausblicke auf den Ozean und fühlt sich gleichsam wie auf einer Insel - wir erinnerten uns sofort an Madeira. Ebenso beeindruckend ist die Sicht auf die Halbinsel Setúbals und in Richtung Lissabon. Nirgends sonst auf Portugals Festland gibt es so hohe Klippen wie hier.

Auf der Seite Richtung Setúbal findet man das Convento da Arrabida, eine einfache und rustikale franziskanische Klosteranlage aus dem Jahr 1542. Vor der Kostergründung lebte hier ein zurückgezogener franziskaner Mönch in aller Ruhe in einer Ermitage.

Weitere Infos auch über Öffnungszeiten und Services inerhalb des Parks: http://www.azeitao.net/arrabida/pna/index.htm oder am Praça da República - 2900 Setúbal // Tel (0)65-524032.

Man kann den Park gut mit dem Auto erreichen und dann wandern. Eine Radtour ist jedoch bestimmt die spannendere Variante. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind Palmela-Aires und Setúbal.

Anreise mit dem Auto aus Lissabon: Über die Ponte 25 de Abril, der IP7 Richtung Sessimbra/Azeitão folgen. Rechts abbiegen Richtung Setúbal Azeitão A2, durch Seixal fahren und der N10 folgen bis Vila Nogueira de Azeitão.

Montag, 17. Mai 2010

Crew Hassan: Kulturverein und alternativer Club

Der Kulturverein (Cooperativa Cultural) Crew Hassan unterscheidet sich durch seinen Hausbesetzer-Charme deutlich von den zahlreichen Bars im Bairro Alto und den geschniegelten Clubs bzw. Discos in den Docks. Angst vor Polizeirazzien muss man trotzdem nicht haben, während man im Erdgeschoss der Kooperative der Livemusik lauscht.

Im ersten Stock mit seinen wunderbaren Wandmalereien und Dekoration (unter Anderem ein alter Pacman-Automat, auf dem man gratis spielen kann) lässt sich in gemütlicher Atmosphäre das eine oder andere Gläschen Caipirinha trinken und die Weltrevolution planen.

Neben Livemusik und Nachtleben gibt es im Kulturverrein Crew Hassan regelmäßig Ausstellungen, Workshops (z.B. Capoeira) und Kinoabende.

Rua das Portas de Santo Antão 159
www.crewhassan.org

Donnerstag, 13. Mai 2010

Transfer vom Flughafen Lissabon in die Stadt und retour: Metro, Bus oder Taxi?

Die schlechte Nachricht zuerst: Obwohl der Lissabonner Flughafen durch das Wachstum Lissabons mitten in der Stadt liegt, ist er nicht ans U-Bahn-Netz angeschlossen.

Die einfachste Möglichkeit, um in die Stadt zu kommen, ist sicherlich eines der zahlreichen Taxis vor der Ankunftshalle. Der Preis richtet sich nach dem Taximeter, gegen Aufschläge jeglicher Art sollte man protestieren – mehr als 10 Euro darf die Fahrt nicht kosten!

Haltestellen des AerobusDer Aerobus mit der Nummer 91 verkehrt von 06:55 bis 22:30 zwischen Cais do Sodré und dem Airport, und hält auch an der Praça de Comércio und am Rossio. Das Ticket ist mit 3,50€ deutlich teurer als in den normalen Bussen, dafür sind mehr Gepäckablagen vorhanden und die Fahrer garantiert englischsprachig.

Die "abenteuerlichste" Variante ist, den normalen Linienbus 745 Richtung Bahnhof Sta. Apolónia zu nehmen, der ebenfalls am Rossio und der Praça de Comércio hält. Der Bordtarif beträgt lediglich 1,40€ und der Bus fährt zwischen 05:45 und 0:20 (letzte Abfahrt bei Sta. Apolónia). Allerdings gibt es nicht in allen Bussen Stationsanzeigen, will man also bei einer bestimmten Haltestelle aussteigen, sollte man den Fahrer bitten, Bescheid zu geben.

Achtung: Alle Angaben ohne Gewähr und auf dem Stand Mai 2010.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Der Botanische Garten der Universität Lissabon

Von außen kaum sichtbar, liegt diese grüne Oase der Ruhe spektakulär mitten in der Innenstadt auf dem Hang zwischen Principe Real und der Avenida da Libertade. Der 1878 eröffnete Jardim Botânico beherbergt eine Vielzahl subtropischer Pflanzen, insbesondere viele verschiedene Palmenarten. Da letztere ausgezeichnete Schattenspender sind, kann man unter ihrem Schutz gut der sommerlichen Hitze entkommen.

Alle Pflanzen sind beschildert, leider zumeist nur auf Latein, manchmal noch mit dem portugiesischen Vulgärnamen – nicht sehr hilfreich, es sei denn, man ist Portugiese und/oder Botaniker. Eine weitere Attraktion ist das Schmetterlingsgehege mit verschiedenen europäischen Spezies.

Da der botanische Garten nur wenig besucht ist, eignet er sich ausgezeichnet, um die Seele baumeln zu lassen und richtig zu entspannen; selbst die alltäglichen Hupkonzerte zur Stoßzeit sind hier kaum zu vernehmen. Leider nagt an vielen zum Garten gehörigen Gebäuden, darunter eine Sternwarte aus dem 19. Jahrhundert, der Zahn der Zeit.

Rua da Escola Politécnica, 58
Metrostation Rato oder zu Fuß aus dem Bairro Alto
Eintritt 1,50€, ermäßigt 0,75€ (Studenten, Senioren). Kinder bis 6 Jahre gratis.

Zur Homepage des Botanischen Gartens (portugiesisch)

Montag, 10. Mai 2010

Lissabons bester Jazz-Club: Onda Jazz

Musikliebhaber, Barsitzer, Jazzfanatiker und all jene, die einen gemütlichen Abend mit Livemusik verbringen wollen, sind beim Onda Jazz an der richtigen Adresse. In einer verwinkelten Seitengasse der Alfama, unterhalb des Clube de Fado, findet man dieses Jazz-Bar mit Restaurant. Jeden Abend (außer Sonntag und Montag) geben hier namhafte Livebands der Genres Jazz, Funk, Latin-Jazz und World-Music ihr Bestes. Eintritt 6-7€, das Konzert des Monats kostet 10€. Jeden Dienstag kann man Jam-Sessions miterleben und mitgestalten, Mittwochs bezahlt man unter dem Motto Palco livre – Bühne frei – keinen Eintritt. Neben fabelhafter Livemusik bietet das Lokal vorzügliches Abendessen, nette Bedienung und eine angenehme, ausgefallen eingerichtete Location.


Einen ersten Eindruck bezüglich des kulinarischen Angebots sowie der Bands kann man sich auf der Homepage machen: www.ondajazz.com Hier findet man auch das aktuelle Programm.

Adresse: Arco de Jesus 7, Alfama. Nächste Metro Station: Terreiro do Paço.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Casa do Alentejo


Eigentlich ein Kulturzentrum für Menschen aus dem Alentejo, einer ländlichen Provinz Portugals, ist die Casa do Alentejo auch für Touristen jedenfalls einen Besuch wert. Betritt man das von Außen absolut schmucklose und etwas mitgenommene Gebäude in der belebten Rua das Portas de Santo Antao, traut man erst seinen Augen kaum: Man findet sich im Vorraum eines orientalischen Palastes wieder!

Nicht weniger spektakulär ist die Bar im ersten Stock, die sich in einem prächtigen Ballsaal befindet (Foto). Das Restaurant wiederum ist mit wunderschönen bemalten Fliesen (Azulejos) getäfelt. Man speist in herrschaftlicher Atmosphäre zu äußerst vertretbaren Preisen, zumal es jeden Tag drei Tagesteller gibt. Im Laden kann man zudem Produkte aus dem Alentejo erstehen.

Alles in Allem ein absolutes Must, weshalb es uns auch unbegreiflich ist, warum die Casa do Alentejo in den meisten Reiseführern, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt wird.

Rua das Portas de Santo Antao 58
www.casadoalentejo.pt

Montag, 3. Mai 2010

Die allseits beliebte Straßenbahn Nr. 28...


Jetzt einmal ehrlich: Sind Touristen wirklich so fantasielos und vom übermäßigen Reiseführer-Konsum hirngewaschen, dass sie sich in ihren Ferien nichts schöneres vorstellen können, als sich in eine vollkommen überfüllte, stickige und heiße Straßenbahn zu zwängen? Zur Hauptverkehrszeit?!

Zugegeben, die alten Lissabonner Straßenbahnen sind wirklich süß und eine Fahrt mit ihnen ist immer wieder ein kleines Erlebnis; die Linie 28 fährt zudem durch einige der schönsten Viertel Lissabons. Deswegen wird sie ja auch in Reiseführern aller Sprachen angepriesen.

Aber anstatt über die gesamte Strecke von Prazeres bis in die Graça die Sitzplätze zu blockieren, könnte man ja auch einen Teil der Strecke zu Fuß gehen – da sieht man auch viel mehr als nur die Achselhöhle des Nebenmannes. Man könnte auch auf eine der anderen Linien mit historischen Wägen und schönen Strecken ausweichen, z.B. auf die Straßenbahnen 12 oder 25. Oder man fährt spät abends, wenn nicht mehr so viel los ist.

Es gibt auch die Möglichkeit, mit einer besonders schönen, noch älteren Straßenbahn eine Rundfahrt zu den Highlights aller Straßenbahnlinien zu machen: Die rote Straßenbahn bietet extra Touristenfahrten an und hält an den schönsten Plätzen sogar an. Tickets kann man am Praça de comercio kaufen, wo die Rundfahrt auch beginnt. Bei dieser Variante hat man bestimmt einen Sitzplatz und wird auch nicht von Taschendieben beraubt, was in der Straßenbahn 28 durchaus vorkommt.

Man tut sich als Besucher damit selbst einen Gefallen – und den Lissabonnern, die mit der 28er in die Arbeit, zur Schule oder Einkaufen fahren.