Sonntag, 27. Juni 2010

Museu do Fado: Das Fado-Museum

Ein Museum für einen Musikstil zu errichten, ist bestimmt nicht einfach – steht man doch vor dem Problem, was man denn überhaupt ausstellen soll. Wer möchte sich schon gerne stundenlang Schallplatten in Glasvitrinen anschauen?

Fado ist zwar der bedeutendste Musikstil Portugals, doch für viele Portugiesen auch noch unendlich viel mehr: Ein Lebensgefühl, eine zweite Muttersprache und somit wichtigste Ausdrucksform für die urportugiesischen Saudades.

Das macht die Aufgabe, dem Fado ein musealisches Denkmal zu setzen, zwar nicht unbedingt einfacher, aber die Lissabonner sind stolz auf ihr Fadomuseum und besuchen es auch oft und gerne. Zu besuchen sind sowohl eine permanente als auch temporäre Austellungen. Der Besucher erhält einen guten Überblick über die Geschichte und die bedeutendsten Interpreten des Fado; Erwähnenswert ist auch der Museums-Shop, der eine gute Auswahl an Fado-Platten bietet.

Das integrierte moderne "Café do Fado" das mit seiner Glasfront einen herrlichen Blick nach draußen auf den Largo do Chafariz de Dentro gewährt, bietet neuerdings auch Fado-live-abende.

Standort: Rua Jardim Tabaco. Nächste Metro Station: Santa Aponlonia. Busse: 745, 759, 735, 28 bis Alfândega oder Santa Apolonia.

Link: Museu do Fado

Montag, 7. Juni 2010

Almada: Das andere Ufer des Tejos

Almada liegt Lissabon direkt gegenüber auf der anderen Seite des Tejo-Flusses und ist mit diesen durch die Brücke des 25. April verbunden. Da die Mieten in Almada wesentlich niedriger sind als in Lissabon, pendeln viele Arbeiter und Angestellte täglich mit Bus, Bahn und Transtejo-Fähre hin und her.

Doch neben hässlichen Plattenbauten hat Almada noch Einiges zu bieten. Schon die Fahrt mit der Fähre ab Cais do Sodré (Richtung Cacilhas, Fahrpreis knapp 1 Euro) ist ein Erlebnis und bietet ungewohnte Blicke auf Lissabon und die Brücke des 25. April. Das Schiff legt direkt in der kleinen, aber netten Altstadt von Almada an. Folgt man der Hauptstraße Rua Cândido dos Reis, stößt man nach wenigen Metern auf die Touristeninformation, wo es Stadtpläne und gute Tipps gibt.

Sehenswert sind die alten Lagerhäuser an der Rua do Ginja direkt am Tejo-Ufer, die schon länger nicht mehr in Betrieb sind und daher einen morbiden Charme verbreiten. Die Rua do Ginja führt in den Jardim do Rio, den "Garten des Flusses", ein nett angelegter Park am Tejo. Von dort kann man mit dem modernen Aufzug Boca do Vento – wenn er in Betrieb ist – die Klippen zum Aussichtpunkt Miradouro Luís de Queiroz überwinden. Der Aussichtspunkt bietet wunderschöne Blicke auf Lissabons Altstadt und den Tejo. In der Nähe befinden sich weitere Aussichtspunkte, Kirchen, nette Plätze und Parks, die zum Verweilen einladen. In der Casa da Cerca finden immer wieder Ausstellungen statt.

Der unbestrittene Höhepunkt Almadas ist die Christkönig-Statue Christo Rei. Die 28m hohe Statue steht auf einem 75m hohen Sockel - einer der besten Aussichtspunkte Lissabons. Die Statue wurde auf Betreiben der portugiesischen Bischöfe zum Dank, dass Portugal vor dem zweiten Weltkrieg verschont blieb, errichtet und 1959 eröffnet. Im Fuße des Sockels befindet sich eine Kapelle mit schönen modernen Malereien von João de Sousa Araújo, eines zeitgenössischen portugiesischen Sakral-Künstlers.

Übrigens: Wenn man sich im richtigen Winkel mit der Statue fotografiert, kann man zuhause auch noch mit Rio de Janeiro-Fotos prahlen ;-)

Montag, 24. Mai 2010

Das Naturschutzgebiet Parque Natural da Arrábida


Wer Auszeit von Lärm und Stress der Großstadt braucht – ohne viel Geld ausgeben zu wollen – sollte sich einen Ausflug in den Parque Natural da Arrábida gönnen. Dieses Naturschutzgebiet erstreckt sich entlang der Küste zwischen Setúbal, Azeitão und Sesimbra.

Ist man erst in den Höhen des Gebirgzugs der Serra da Arrábida angelangt, erlebt man herrliche Ausblicke auf den Ozean und fühlt sich gleichsam wie auf einer Insel - wir erinnerten uns sofort an Madeira. Ebenso beeindruckend ist die Sicht auf die Halbinsel Setúbals und in Richtung Lissabon. Nirgends sonst auf Portugals Festland gibt es so hohe Klippen wie hier.

Auf der Seite Richtung Setúbal findet man das Convento da Arrabida, eine einfache und rustikale franziskanische Klosteranlage aus dem Jahr 1542. Vor der Kostergründung lebte hier ein zurückgezogener franziskaner Mönch in aller Ruhe in einer Ermitage.

Weitere Infos auch über Öffnungszeiten und Services inerhalb des Parks: http://www.azeitao.net/arrabida/pna/index.htm oder am Praça da República - 2900 Setúbal // Tel (0)65-524032.

Man kann den Park gut mit dem Auto erreichen und dann wandern. Eine Radtour ist jedoch bestimmt die spannendere Variante. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind Palmela-Aires und Setúbal.

Anreise mit dem Auto aus Lissabon: Über die Ponte 25 de Abril, der IP7 Richtung Sessimbra/Azeitão folgen. Rechts abbiegen Richtung Setúbal Azeitão A2, durch Seixal fahren und der N10 folgen bis Vila Nogueira de Azeitão.

Montag, 17. Mai 2010

Crew Hassan: Kulturverein und alternativer Club

Der Kulturverein (Cooperativa Cultural) Crew Hassan unterscheidet sich durch seinen Hausbesetzer-Charme deutlich von den zahlreichen Bars im Bairro Alto und den geschniegelten Clubs bzw. Discos in den Docks. Angst vor Polizeirazzien muss man trotzdem nicht haben, während man im Erdgeschoss der Kooperative der Livemusik lauscht.

Im ersten Stock mit seinen wunderbaren Wandmalereien und Dekoration (unter Anderem ein alter Pacman-Automat, auf dem man gratis spielen kann) lässt sich in gemütlicher Atmosphäre das eine oder andere Gläschen Caipirinha trinken und die Weltrevolution planen.

Neben Livemusik und Nachtleben gibt es im Kulturverrein Crew Hassan regelmäßig Ausstellungen, Workshops (z.B. Capoeira) und Kinoabende.

Rua das Portas de Santo Antão 159
www.crewhassan.org

Donnerstag, 13. Mai 2010

Transfer vom Flughafen Lissabon in die Stadt und retour: Metro, Bus oder Taxi?

Die schlechte Nachricht zuerst: Obwohl der Lissabonner Flughafen durch das Wachstum Lissabons mitten in der Stadt liegt, ist er nicht ans U-Bahn-Netz angeschlossen.

Die einfachste Möglichkeit, um in die Stadt zu kommen, ist sicherlich eines der zahlreichen Taxis vor der Ankunftshalle. Der Preis richtet sich nach dem Taximeter, gegen Aufschläge jeglicher Art sollte man protestieren – mehr als 10 Euro darf die Fahrt nicht kosten!

Haltestellen des AerobusDer Aerobus mit der Nummer 91 verkehrt von 06:55 bis 22:30 zwischen Cais do Sodré und dem Airport, und hält auch an der Praça de Comércio und am Rossio. Das Ticket ist mit 3,50€ deutlich teurer als in den normalen Bussen, dafür sind mehr Gepäckablagen vorhanden und die Fahrer garantiert englischsprachig.

Die "abenteuerlichste" Variante ist, den normalen Linienbus 745 Richtung Bahnhof Sta. Apolónia zu nehmen, der ebenfalls am Rossio und der Praça de Comércio hält. Der Bordtarif beträgt lediglich 1,40€ und der Bus fährt zwischen 05:45 und 0:20 (letzte Abfahrt bei Sta. Apolónia). Allerdings gibt es nicht in allen Bussen Stationsanzeigen, will man also bei einer bestimmten Haltestelle aussteigen, sollte man den Fahrer bitten, Bescheid zu geben.

Achtung: Alle Angaben ohne Gewähr und auf dem Stand Mai 2010.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Der Botanische Garten der Universität Lissabon

Von außen kaum sichtbar, liegt diese grüne Oase der Ruhe spektakulär mitten in der Innenstadt auf dem Hang zwischen Principe Real und der Avenida da Libertade. Der 1878 eröffnete Jardim Botânico beherbergt eine Vielzahl subtropischer Pflanzen, insbesondere viele verschiedene Palmenarten. Da letztere ausgezeichnete Schattenspender sind, kann man unter ihrem Schutz gut der sommerlichen Hitze entkommen.

Alle Pflanzen sind beschildert, leider zumeist nur auf Latein, manchmal noch mit dem portugiesischen Vulgärnamen – nicht sehr hilfreich, es sei denn, man ist Portugiese und/oder Botaniker. Eine weitere Attraktion ist das Schmetterlingsgehege mit verschiedenen europäischen Spezies.

Da der botanische Garten nur wenig besucht ist, eignet er sich ausgezeichnet, um die Seele baumeln zu lassen und richtig zu entspannen; selbst die alltäglichen Hupkonzerte zur Stoßzeit sind hier kaum zu vernehmen. Leider nagt an vielen zum Garten gehörigen Gebäuden, darunter eine Sternwarte aus dem 19. Jahrhundert, der Zahn der Zeit.

Rua da Escola Politécnica, 58
Metrostation Rato oder zu Fuß aus dem Bairro Alto
Eintritt 1,50€, ermäßigt 0,75€ (Studenten, Senioren). Kinder bis 6 Jahre gratis.

Zur Homepage des Botanischen Gartens (portugiesisch)

Montag, 10. Mai 2010

Lissabons bester Jazz-Club: Onda Jazz

Musikliebhaber, Barsitzer, Jazzfanatiker und all jene, die einen gemütlichen Abend mit Livemusik verbringen wollen, sind beim Onda Jazz an der richtigen Adresse. In einer verwinkelten Seitengasse der Alfama, unterhalb des Clube de Fado, findet man dieses Jazz-Bar mit Restaurant. Jeden Abend (außer Sonntag und Montag) geben hier namhafte Livebands der Genres Jazz, Funk, Latin-Jazz und World-Music ihr Bestes. Eintritt 6-7€, das Konzert des Monats kostet 10€. Jeden Dienstag kann man Jam-Sessions miterleben und mitgestalten, Mittwochs bezahlt man unter dem Motto Palco livre – Bühne frei – keinen Eintritt. Neben fabelhafter Livemusik bietet das Lokal vorzügliches Abendessen, nette Bedienung und eine angenehme, ausgefallen eingerichtete Location.


Einen ersten Eindruck bezüglich des kulinarischen Angebots sowie der Bands kann man sich auf der Homepage machen: www.ondajazz.com Hier findet man auch das aktuelle Programm.

Adresse: Arco de Jesus 7, Alfama. Nächste Metro Station: Terreiro do Paço.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Casa do Alentejo


Eigentlich ein Kulturzentrum für Menschen aus dem Alentejo, einer ländlichen Provinz Portugals, ist die Casa do Alentejo auch für Touristen jedenfalls einen Besuch wert. Betritt man das von Außen absolut schmucklose und etwas mitgenommene Gebäude in der belebten Rua das Portas de Santo Antao, traut man erst seinen Augen kaum: Man findet sich im Vorraum eines orientalischen Palastes wieder!

Nicht weniger spektakulär ist die Bar im ersten Stock, die sich in einem prächtigen Ballsaal befindet (Foto). Das Restaurant wiederum ist mit wunderschönen bemalten Fliesen (Azulejos) getäfelt. Man speist in herrschaftlicher Atmosphäre zu äußerst vertretbaren Preisen, zumal es jeden Tag drei Tagesteller gibt. Im Laden kann man zudem Produkte aus dem Alentejo erstehen.

Alles in Allem ein absolutes Must, weshalb es uns auch unbegreiflich ist, warum die Casa do Alentejo in den meisten Reiseführern, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt wird.

Rua das Portas de Santo Antao 58
www.casadoalentejo.pt

Montag, 3. Mai 2010

Die allseits beliebte Straßenbahn Nr. 28...


Jetzt einmal ehrlich: Sind Touristen wirklich so fantasielos und vom übermäßigen Reiseführer-Konsum hirngewaschen, dass sie sich in ihren Ferien nichts schöneres vorstellen können, als sich in eine vollkommen überfüllte, stickige und heiße Straßenbahn zu zwängen? Zur Hauptverkehrszeit?!

Zugegeben, die alten Lissabonner Straßenbahnen sind wirklich süß und eine Fahrt mit ihnen ist immer wieder ein kleines Erlebnis; die Linie 28 fährt zudem durch einige der schönsten Viertel Lissabons. Deswegen wird sie ja auch in Reiseführern aller Sprachen angepriesen.

Aber anstatt über die gesamte Strecke von Prazeres bis in die Graça die Sitzplätze zu blockieren, könnte man ja auch einen Teil der Strecke zu Fuß gehen – da sieht man auch viel mehr als nur die Achselhöhle des Nebenmannes. Man könnte auch auf eine der anderen Linien mit historischen Wägen und schönen Strecken ausweichen, z.B. auf die Straßenbahnen 12 oder 25. Oder man fährt spät abends, wenn nicht mehr so viel los ist.

Es gibt auch die Möglichkeit, mit einer besonders schönen, noch älteren Straßenbahn eine Rundfahrt zu den Highlights aller Straßenbahnlinien zu machen: Die rote Straßenbahn bietet extra Touristenfahrten an und hält an den schönsten Plätzen sogar an. Tickets kann man am Praça de comercio kaufen, wo die Rundfahrt auch beginnt. Bei dieser Variante hat man bestimmt einen Sitzplatz und wird auch nicht von Taschendieben beraubt, was in der Straßenbahn 28 durchaus vorkommt.

Man tut sich als Besucher damit selbst einen Gefallen – und den Lissabonnern, die mit der 28er in die Arbeit, zur Schule oder Einkaufen fahren.

Donnerstag, 29. April 2010

Broa de Mel: Lebkuchen auf portugiesisch


Wer Nürnberger oder Ischler Lebkuchen vermisst, oder neben den Pasteis de Nata auch noch andere Spezialitäten der Lissabonner Patiserie kennenlernen will, sollte es mit einer Broa de Mel versuchen - der köstlichen Versuchung aus Zimt und Honig. Der Geschmack erinnert tatsächlich etwas an den der Lebkuchen, nur das die Broas immer herrlich weich und zart zu genießen sind, während man sich an den heimischen Leckerbissen manchmal die Zähne ausbeißen kann. Außerdem gibt es die Lissabonner Spezialität das ganze Jahr über und nicht nur zu Weihnachten!
Man bekommt es in den Pastelerias im Bairro Alto, vorallem jene an der Calçada do Combro servieren sie aus eigener Produktion. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis findet man in der Pasteleria NITA (in der Rua Poço dos Negros Nr. 127, der Verlängerung der Calçada do Combro).

Montag, 22. März 2010

Das Naturresort Lissabons

Abseits vom stressigen Innenstadtleben findet man westlich des Zentrums mit 800 Hektar Lissabons größte Grünfläche: den Monsantopark. Der geschütze Wald ist herrlich, um ein paar Stunden an der frischen Luft zu verbringen und zu wandern, zu joggen oder radzufahren. Es gibt zahlreiche Aussichtspunkte und Picknickstellen.

Inmitten des Parks liegt am höchsten Punkt der Stadt das Fort von Monsanto (Lissabons Gefängnis...) - auf 230 Höhenmeter. Es gibt verzweigte Wanderwege durch den Wald, an denen man ein Amphitheater, einen alten Tennisplatz, eine Rennbahn für ferngesteuerte Autos, alte Windmühlen und Grillplätze passiert.
In einem Teil des Waldes namens "Monte Claros" befindet sich ein großes Restaurant, das gerne für Hochzeiten und ähnliche Anlässe genutzt wird. Wenn man durch den nett angelegten Park des Restaurants geht, kommt man zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf Miraflores und die Ponte 25 de Abril.

Anfahrt: Bus 711 ab Terreiro do Paço in Richtung Alto Damaia. (ca. 30 min Fahrtzeit)
Bus 24 Alcântara - Pontinha
Bus 729 Alges - B. Padre Cruz

Samstag, 20. März 2010

Deutschsprachiger Osterbasar 2010


Am Sonntag, den 21. März, findet in der Schule der Salesianer Lissabons in Campo de Ourique der Osterbasar der deutschsprachigen Gemeinden statt. Dort treffen sich Österreicher, Deutsche und Schweizer, welche schon länger oder erst kurz in Portugal leben, und natürlich auch jede Menge Portugiesen.

Es werden selbstgemachte Schmankerl serviert: Apfelstrudel, Sachertorte, Würstel mit Sauerkraut, bayerisches Bier, selbstgebackene Brezel und vieles mehr. Verkauft werden sowohl Second-Hand-Kleider und Bücher sowie neue Ware.

Bereits in der Adventzeit fand dort der deutschsprachige Weihnachtsbasar statt, mit einem schönem Angebot an selbstgemachter Dekoration und Geschenken.

Organisiert wird der Basar von der katholischen und der evangelischen deutschsprachigen Gemeinde Lissabons. Der Ertrag kommt einem Kinderheim in Buraca und einem Frauenhaus in Sintra zugute.

Anfahrt: Praça São João Bosco 34, Campo de Ourique
Mit der Electrio 28 Richtung Prazeres: bis zu Endstation Station fahren - dem Friedhof von Prazeres. Dann ein paar Schritte zurück gehen - über den Kreisverkehr in die Fahrtrichtung der Electrico. Gleich nach dem Kreisverkehr befindet sich rechter Hand das Colégio Salesiano, in dem der Bazar stattfindet. Wenn man zu weit geht, findet man links die neuere, große Kirche Santo Condestável.

Mittwoch, 3. März 2010

Schoookooolaaade: Rojoo - Chocolate Bar

Unseres Wissens nach der einzige Ort in Lissabon, an dem man die hervorragende Schokolade der kleinen österreichischen Manufaktur Zotter bekommt: Die Schokolade-Bar Rojoo im Herzen der Baixa.

Man schlürft heiße Schokolade mit oder ohne Portwein, isst Schokotörtchen und genießt den tollen Ausblick auf den Elevador Santa Justa. Zum Abschluss wählt man noch unter den zahlreichen Geschmäckern (darunter einige exklusiv portugiesische) eine Tafel zum Mitnehmen aus und schon ist auch der Rest des Tages gerettet!

Rojoo wird von einem gebürtigen Österreicher und seiner portugiesischen Frau geführt, die Atmosphäre ist sehr entspannt und freundlich. Das Preisniveau ist eher hoch, aber gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass alle Zotter-Schokoladen mit Zutaten aus biologischer Landwirtschaft und fairem Handel hergestellt werden!

Rua de Santa Justa 34

Montag, 25. Januar 2010

Tom Tom Shop


In diesem lässigen Design-Laden findet man nicht nur allerhand witzige und ausgefallene Geschenksartikel, sondern auch Alltagsgegenstände mit Pfiff. Die Auswahl ist groß und somit ist das kleine Geschäft randvoll mit allem möglichen Krims-Krams – was vielleicht anfangs etwas verwirren mag; die Artikel sind jedoch mottohaft angeordnet: Da gibt es eine Abteilung für Lampen, Küchengegenstände, Accessoires , Badezimmerzubehör, Geschenke, Sachen fürs Kinderzimmer und Vieles mehr.

Wenn man also ein Manko im eigenen oder einem fremden Haushalt festgestellt hat und es beheben möchte, sollte man sein Glück im Tom Tom versuchen. Vielleicht findet man hier etwas, das nicht nur praktisch ist, sondern auch noch gut aussieht. Man bezahlt etwas mehr als normal – aber so ist es nunmal mit Design-Produkten.

Von Außen ist das Geschäft etwas unscheinbar: Es befindet sich im Bairro Alto in der Rua do Seculo 4B, die Straßenbahn 28 hält ganz in der Nähe bei der Station Calcada do Combro.

Sonntag, 24. Januar 2010

Arabische Patisserie bei "Mel das Arábias"

Betritt man die Zuckerbäckerei "Mel das Arábias", zu deutsch etwa "Arabischer Honig", fühlt man sich in die Zeit zurückversetzt, als Lissabon unter maurischer Herrschaft stand. 1001 Düfte steigen dem Besucher in die Nase, und es fällt wirklich schwer, sich für einige der orientalischen Köstlichkeiten zu entscheiden: Schließlich hat man die Wahl zwischen Walnuss, Karotte, Pistazie, Rosenwasser, Mandel und vielem mehr, allen Gebäcken gemeinsam ist nur der (wohl arabische?) Honig. Trotzdem sind die Baklavas, Lokum (türkische Süßigkeit) und Co. nicht so übermäßig süß wie jene Fertigprodukte, die man manchmal in deutschen Kebapbuden bekommt.

Dazu trinkt man am Besten arabischen Kaffee oder Pfefferminztee, der aus frischen Blättern gebrüht und in einer kunstvoll verzierten Kanne samt Kristallgläsern serviert wird (Freunde des brasilianischen Schriftstellers Paulo Coelho werden sich an dessen Roman "Der Alchimist" erinnert fühlen).

In Regalen an den Wänden der äußerst liebevoll und geschmackvoll dekorierten orientalischen Oase "Mel das Arábias" werden einige Produkte aus der arabischen Welt angeboten, allerdings nicht sehr wohlfeil.

Das Lokal liegt auf dem Weg zwischen Parlament und Basilica da Estrela in der Calçada da Estrela 187-189, eine Gegend, in die sich eher wenige Touristen zu Fuß verirren; diese fahren hier meist nur mit der berühmten Straßenbahn Nr. 28 vorbei. Selbst den meisten Einheimischen ist das "Mel das Arábias" unbekannt, wir haben es daher auch selbst am Wochenende noch nie überfüllt erlebt, ganz im Gegenteil zu manchem In-Café im Chiado.

Das Preisniveau ist für Lissabonner Verhältnisse mittel bis hoch, für Mitteleuropäer normal. Montag ist Ruhetag.

Wer jetzt Lust auf einen Abstecher nach Arabien bekommen hat, kann sich vorher noch auf der Homepage des Cafés ein Bild machen: http://www.meldasarabias.pt/.

Freitag, 15. Januar 2010

Der Märchenpalast Quinta da Regaleira

Etwas versteckt in den Wäldern von Sintra liegt die Quinta da Regaleira, unter den Einheimischen auch als "Palast von Monteiro, dem Millionär" bekannt. António Monteiro war ein brasilianisch-portugiesischer Edelstein- und Kaffeehändler, der sich mit seiner Villa Quinta da Regaleira wohl einen Kindheitstraum erfüllte.


Beim Besuch der weitläufigen Gartenanlagen taucht man in eine Märchenwelt ein, eine Überraschung folgt auf die nächste: Teiche, Brücken, Grotten, begehbare Brunnen und unterirdische Geheimgänge sowie kleine "mittelalterliche" Burgen mit besteigbaren Türmen. Der italienische Archtitekt Luigi Manini, der die Villa samt Gartenanlagen in den Jahren 1904-1910 im Auftrag Monteiros erbauen ließ, hat hier ein Gesamtkunstwerk der portugiesischen Romantik geschaffen, das selbst weitgereiste Besucher sprachlos vor Staunen zurücklässt!

Die Quinta selbst ist ein prachtvolle Remineszenz an den Manuelismus. Leider ist nur noch wenig von der Originaleinrichtung erhalten, doch auch die Fußböden, Wände und Decken sind äußerst kunstvoll gestaltet.

Für den Besuch der Quinta da Regaleira sollte man einen ganzen Tag einplanen, um alles in Ruhe erkunden zu können; es ist daher ratsam, Verpflegung mitzunehmen, das Café im Park der Villa ist ziemlich teuer. Taschenlampe nicht vergessen, die meisten unterirdischen Tunnels sind nicht beleuchtet!


Eintritt (2010): 6 Euro, ermäßigt 4 Euro.
Anreise aus Lissabon: Mit dem Auto auf der IC19 oder mit dem Zug ab Rossio.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Sesimbra

Fortaleza de Santiago
Wem die Wellen an der Costa da Caparica zu hoch und die Strände von Estoril und Cascais zu überlaufen sind, dem sei ein Abstecher nach Sesimbra ans Herz gelegt: Das Fischerstädtchen liegt geschützt in der Bucht von Setubal, weshalb der Wellengang sehr ruhig ist.

Als beliebter Ausflugort der Lissabonner wurde Sesimbra zwar in den letzten Jahren mit einigen riesigen Aparmentblocks verunstaltet, die Altstadt hat dennoch ihren ursprünglichen Charme bewahrt - sehenswert ist neben dem Fortaleza de Santiago direkt am Strand auch das Castelo mit maurischen Ursprüngen auf einem Berg über der Stadt.

Kulturinteressierten sei das Cineteatro Municipal João Mota empfohlen, wo jedes Wochenende portugiesische und internationale Künstler zu moderaten Preisen auftreten.